Einladung: BfE Fachkonferenz „Teilhabe(n) – Aber wie?“ am 5. Juli 2022, 10–16 Uhr
Notiert von Julia Finsterwalder ~ 11. Mai 2022 ~
Teilhabe an und Mitgestaltung von gesellschaftlichen Prozessen und Diskursen sowie die selbstbestimmte Gestaltung des eigenen Lebens sind zentrale Bestandteile einer Demokratie – nicht zuletzt in der Migrationsgesellschaft. Teilhabe bedeutet darüber hinaus (Selbst)wirksamkeit und eingebunden sein in einer Gemeinschaft und Lebenssituation. Damit klingt auch hier unser Jahresmotto der Landesfreiwilligenagentur “Werte.Gemeinschaft.Sein” an. Teilhabe und Partizipation sind dabei für alle Menschen gleichwohl wichtig, die Möglichkeiten und Zugänge sowie Herausforderungen variieren jedoch, je nach Kontext, sehr stark. So beschäftigen uns nach 5 Jahren Beratungsforum Engagement für Geflüchtete die Fragen um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Fluchterfahrung – in allen Bereichen des sozialen, kulturellen, ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Lebens, in Unterkünften für Geflüchtete, Nachbarschaft und Sozialraum.
Die Konferenz richtet sich an ein breites Netzwerk von Akteur:innen: an die Ehrenamtskoordinator:innen in den Unterkünften für Geflüchtete; an Projekte und Organisationen im Bereich der Nachbarschaft (insbes. BENN und LeNA Projekte) sowie der Migration und Integration und an unsere Netzwerkpartner:innen.
Programm
Moderation und Begrüßung durch: Julia Finsterwalder, Beratungsforum Engagement für Geflüchtete (Landesfreiwilligenagentur Berlin e. V.)
Digitales Grußwort: Katja Kipping, Berliner Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales
Begrüßung durch und Kurzvorstellung: Refugio
Keynote Speech: Mohammed Jouni, BBZ und Vorstand des Bundesfachverbands unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Panel:
- Wenke Christoph, Staatssekretärin SenIAS
- Maimouna Ouattara, moveGLOBAL e. V. und samo.fa
- Philipp Rhein, Engagementbeauftragter Neukölln
- Nina Lenz Riva, Begleitprogramm der Berliner Stadtmission
Workshops:
1. Beteiligung für alle – aber wie? Eva Gerlach und Ann-Sofie Susen (Mobiles Beratungsteam, Stiftung SPI)
Im Mittelpunkt des Workshops steht die Frage, wie wir Beteiligung von Geflüchteten konkret gestalten und umsetzen können. Dafür beschäftigen wir uns zunächst damit, was Demokratie und Partizipation in lebensweltlichen Kontexten bedeuten und welche unterschiedlichen Formen und Grade der Beteiligung es gibt. Anschließend tauschen wir unsere Erfahrungen aus und entwickeln gemeinsam Ideen, wie Teilhabe praktisch und pragmatisch ermöglicht und umgesetzt werden kann.
2. Partizipationsformen – verschiedene Arten von Teilhabe. Ute Krüger, Heike Thöne und Svenja Wagner (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen)
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen beschäftigt sich im Rahmen des Programmes BENN – Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften seit längerem mit der Frage, mit welchen Formaten besonders schwer erreichbare Zielgruppen partizipieren können. In dem Workshop soll vor allem erarbeitet werden, wer diese besonders schwer erreichbaren Gruppen sind und wie diese beteiligt werden können. Es wird zudem einen kurzen Impulsvortrag zu bisherigen Erfahrungen geben.
3. “Mitmischen“ – Partizipation von Kindern und Jugendlichen. Mohammed Jouni (BBZ; Vorstand des Bundesfachverbands unbegleitete minderjährige Flüchtlinge)
Partizipation ist ein Recht aller Menschen und insbesondere auch von Kindern und Jugendlichen. Viele Träger und Organisationen bemühen sich um Beteiligungsstrukturen, dies endet oft in Frustration und Enttäuschungen – auf beiden Seiten. Die „Zielgruppe“ kommt nicht zum Projekt, die Jugendlichen übernehmen keine Verantwortung und die Angebote kommen nicht an. Wie kommt es dazu? Wie können wir unsere Beteiligungsstrukturen kritisch betrachten? Was ist Beteiligung und ab wann fängt sie wirklich an? Was können wir tun und wie können wir aus der Praxis lernen?
4. “Niederschwellige Zugänge” – Das Tauschregal. Engagement von Bewohner:innen. Martina Riester (Ehrenamtskoordinatorin, Sinn e. V.) und Bewohnerinnen aus der GU
Wie können sich Bewohnerinnen und Bewohner zwischen Hausordnung und Brandschutzvorschriften in den GUs einbringen und Selbstbestimmung erfahren? Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit sich Bewohnerinnen und Bewohner motiviert fühlen aktiv zu werden und in den Unterkünften mitgestalten? Wie kann die EAK dazu beitragen und den geeigneten Rahmen schaffen? Diese Fragen versuchen wir zu beantworten und diskutieren. Dabei soll ein Leitfaden für die Praxis entstehen.
Ort: Refugio, Lenaustr. 4 in 12047 Berlin.
Wir bitten um Anmeldung zur besseren Planung. Wenn Sie Fragen haben oder in unseren Verteiler aufgenommen werden möchten, wenden Sie sich gerne jederzeit an Julia Finsterwalder
Das Programm ist vorbehaltlich möglicher Änderungen (Stand 25.05.2022).