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Vertiefende Ressourcen für die Beratung zu Antisemitismus

… noch im Aufbau
 

Der Fortschritt lebt vom Austausch des Wissens.
Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen.

Albert Einstein

Ver­tie­fen­de Res­sour­cen für die Be­ra­tung zu An­ti­se­mi­tis­mus Ver­tie­fen­de Res­sour­cen für die Be­ra­tung zu An­ti­se­mi­tis­mus Ver­tie­fen­de Res­sour­cen für die Be­ra­tung zu An­ti­se­mi­tis­mus Ver­tie­fen­de Res­sour­cen für die Be­ra­tung zu An­ti­se­mi­tis­mus Ver­tie­fen­de Res­sour­cen für die Be­ra­tung zu An­ti­se­mi­tis­mus Ver­tie­fen­de Res­sour­cen für die Be­ra­tung zu An­ti­se­mi­tis­mus Ver­tie­fen­de Res­sour­cen für die Be­ra­tung zu An­ti­se­mi­tis­mus Ver­tie­fen­de Res­sour­cen für die Be­ra­tung zu An­ti­se­mi­tis­mus Ver­tie­fen­de Res­sour­cen für die Be­ra­tung zu Antisemitismus

... wir können überhaupt nicht denken, ohne unser fünf Sinne zu gebrauchen

Aus dem Ein­stein-Jahr 2014: Im Ein­gang zum Ein­stein-Ufer 43 in Ber­lin.
© Fo­to: Frans de Lip­pe | Im Vor­über­ge­hen 2017

Aus­ge­wähl­te Me­di­en zum Ein­stieg: An­ti­se­mi­tis­mus ge­gen Is­ra­el | De­co­ding An­ti­se­mi­tism. A Gui­de to Iden­ti­fy­ing An­ti­se­mi­tism On­line | Flucht­punk­te der Er­in­ne­rung: Über die Ge­gen­wart von Ho­lo­caust und Ko­lo­nia­lis­mus | Is­ra­el ei­ne Uto­pie | Klei­ne Ge­schich­te des is­rae­lisch-pa­läs­ti­nen­si­schen Kon­flikts | Spra­che der Ju­den­feind­schaft im 21. Jahr­hun­dert | Was ist An­ti­se­mi­tis­mus? Be­grif­fe und De­fi­ni­tio­nen von Ju­den­feind­schaft | Was ist is­rael­be­zo­ge­ner An­ti­se­mi­tis­mus? | … und wei­te­re Me­di­en zur Ver­tie­fung
 
In­fo- und Me­dia­the­ken nut­zen: Viel­falt. Mediathek. | …
 
Lern- und Fort­bil­dungs­an­ge­bo­te su­chen: EVZ Aca­de­my Online | …
 
For­schungs- und Pra­xis­pro­jek­te fin­den: Be­ra­tung zu An­ti­se­mi­tis­mus in der Frei­wil­li­gen­ar­beit | Zen­trum für An­ti­se­mi­tis­mus­for­schung (ZfA) | …

 
 



 
Aus­ge­wähl­te Me­di­en zum Ein­stieg
(Stand: 12.2024)


Ama­deu An­to­nio Stif­tung (Hrsg.), 2022: Was ist is­rael­be­zo­ge­ner An­ti­se­mi­tis­mus? Berlin

Was ist israelbezogener Antisemitismus?Die Fra­ge „Ist das noch ‚Is­rael­kri­tik‘ oder An­ti­se­mi­tis­mus?“ wird im­mer häu­fi­ger in De­bat­ten ge­stellt. Is­rael­be­zo­ge­nen An­ti­se­mi­tis­mus zu er­ken­nen, kann da­bei manch­mal schwer­fal­len. Das The­ma ist kom­plex, die Mei­nun­gen da­zu end­los und Quel­len kön­nen zu je­der Mei­nung ge­fun­den werden.

Was steckt aber da­hin­ter, wenn Is­ra­el als „Ko­lo­ni­al­macht“ oder „Ter­ror­staat“ be­zeich­net wird und was hat es mit dem 3‑D-Test auf sich? Die­se und wei­te­re Fra­gen ver­sucht das Falt­blatt zu klä­ren. Hier wer­den vier grund­le­gen­de Pa­ro­len und Be­haup­tun­gen auf­ge­grif­fen und in ih­rem an­ti­se­mi­ti­schen Ge­halt de­co­diert. Das Falt­blatt soll da­bei hel­fen, is­rael­be­zo­ge­nen An­ti­se­mi­tis­mus zu er­ken­nen. Das Falt­blatt soll da­zu die­nen, ei­nen grund­le­gen­den Ein­stieg in die The­ma­tik zu fin­den und als Ba­sis die­nen, um tie­fer in die The­ma­tik einzusteigen.
 
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Arendt, Han­nah, 2019: Wir Ju­den. Schrif­ten 1932 bis 1966. Mün­chen, Piper

Wir Juden. Schriften 1932 bis 1966„Ju­de sein ge­hört zu den un­be­zwei­fel­ba­ren Ge­ge­ben­hei­ten mei­nes Le­bens.“ – Han­nah Arendt be­ginnt mit ih­rer Ar­beit zu Ra­hel Varn­ha­gen, sich mit der jü­di­schen Ge­schich­te in Deutsch­land zu be­schäf­ti­gen, aber erst nach­dem sie Deutsch­land 1933 ver­las­sen hat­te, setz­te sie sich ver­stärkt mit ih­rer Iden­ti­tät als Jü­din und der „jü­di­schen Fra­ge“ auseinander.

Die­ses Buch ver­sam­melt chro­no­lo­gisch al­le zu Leb­zei­ten ver­öf­fent­lich­ten Auf­sät­ze Arendts zum The­ma und zeigt so auch ih­re Ent­wick­lung in den dis­ku­tier­ten Fra­gen, bei­spiels­wei­se ih­re teil­wei­se sehr wech­seln­de Hal­tung zu Is­ra­el und dem Zio­nis­mus. Her­aus­ge­ge­ben, zum Teil neu über­setzt und ein­ge­ord­net von Ma­rie Lui­se Knott und Ur­su­la Ludz schließt der Band ei­ne wich­ti­ge Lü­cke in der Arendt-Literatur.

„In ›Wir Ju­den‹ for­dert Han­nah Arendt Jü­din­nen und Ju­den auf, sich un­ab­hän­gig vom Mehr­heits­dis­kurs die ei­ge­ne Ge­schich­te an­zu­eig­nen und da­mit neue Per­spek­ti­ven auf­zu­zei­gen.“ (Deutsch­land­funk Kultur)
 
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Arendt, Han­nah, 2024: Über Pa­läs­ti­na. Pa­läs­ti­na, Is­ra­el und die Su­che nach der Lö­sung. Mün­chen, Piper

Über PalästinaÜber Pa­läs­ti­na ver­eint zwei neu ent­deck­te, bis­her un­be­kann­te Tex­te von und mit Han­nah Arendt. Der Auf­satz „Ame­ri­can For­eign Po­li­cy and Pa­les­ti­ne“ wur­de 1944 von Arendt vor der Staats­grün­dung Is­ra­els ver­fasst und erst jetzt in ei­nem Ar­chiv ge­fun­den. 14 Jah­re spä­ter ist sie Mit­glied ei­nes Expert:innen-Rats, der in dem Be­richt „The Pa­les­ti­ne Re­fu­gee Pro­blem“ ei­ne Lö­sung für die Si­tua­ti­on der Ge­flüch­te­ten im Na­hen Os­ten for­mu­lier­te. Die­se bei­den au­ßer­ge­wöhn­li­chen Fund­stü­cke be­le­gen ein­drück­lich Arendts le­bens­lan­ges Rin­gen um ei­nen Frie­den in Is­ra­el und Palästina.

Han­nah Arendt, am 14. Ok­to­ber 1906 im heu­ti­gen Han­no­ver ge­bo­ren und am 4. De­zem­ber 1975 in New York ge­stor­ben, stu­dier­te un­ter an­de­rem Phi­lo­so­phie bei Mar­tin Hei­deg­ger und Karl Jas­pers, bei dem sie 1928 pro­mo­vier­te. 1933 emi­grier­te Arendt nach Pa­ris, 1941 nach New York. Von 1946 bis 1948 ar­bei­te­te sie als Lek­to­rin, da­nach als freie Au­torin. Sie war Gast­pro­fes­so­rin in Prince­ton und Pro­fes­so­rin an der Uni­ver­si­ty of Chi­ca­go. Ab 1967 lehr­te sie an der New School for So­cial Re­se­arch in New York.
 
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Be­cker, Mat­thi­as u.a. (Hrsg.), 2024: De­co­ding An­ti­se­mi­tism. A Gui­de to Iden­ti­fy­ing An­ti­se­mi­tism On­line. Cham, Pal­gra­ve Macmillan

Decoding AntisemitismIm Rah­men des For­schungs­pro­jekts ➔ „De­co­ding An­ti­se­mi­tism“ hat ein in­ter­dis­zi­pli­nä­res For­schungs­team ein um­fas­sen­des Le­xi­kon ent­wi­ckelt, das als ers­ter Leit­fa­den zur sys­te­ma­ti­schen Iden­ti­fi­zie­rung von An­ti­se­mi­tis­mus im In­ter­net dient. Das Le­xi­kon un­ter­sucht so­wohl ex­pli­zi­ten als auch im­pli­zi­ten An­ti­se­mi­tis­mus und bie­tet wert­vol­le An­sät­ze zur Ab­gren­zung von Grau­zo­nen in der On­line-Kom­mu­ni­ka­ti­on. Das in eng­li­scher Spra­che ver­fass­te Werk ba­siert auf ei­ner mehr­jäh­ri­gen Ana­ly­se zehn­tau­sen­der au­then­ti­scher In­ter­net­kom­men­ta­re aus den Län­dern Groß­bri­tan­ni­en, Frank­reich und Deutsch­land. Da­bei wur­den lin­gu­is­ti­sche, dis­kurs­ana­ly­ti­sche und bild­ba­sier­te Me­tho­den an­ge­wandt, um mehr als 40 an­ti­se­mi­ti­sche Kon­zep­te und de­ren Aus­drucks­for­men zu iden­ti­fi­zie­ren und zu ka­te­go­ri­sie­ren. Zu die­sen Kon­zep­ten ge­hö­ren Ste­reo­ty­pe, dar­un­ter Vor­stel­lun­gen zu jü­di­scher Macht und Ver­schwö­rungs­my­then, ju­den­feind­li­che Kon­zep­te nach 1945 und is­rael­be­zo­ge­ner Antisemitismus.

Je­des Ka­pi­tel des Le­xi­kons ent­hält ei­ne his­to­ri­sche Ein­füh­rung in das je­wei­li­ge an­ti­se­mi­ti­sche Kon­zept, be­schreibt de­ren zen­tra­le Er­ken­nungs­merk­ma­le und il­lus­triert an­hand von au­then­ti­schen Bei­spie­len aus dem In­ter­net die sprach­li­chen und vi­su­el­len Mit­tel, mit de­nen die ent­spre­chen­den Vor­stel­lun­gen ver­brei­tet wer­den. Zu­dem wer­den auch pro­ble­ma­ti­sche Äu­ße­run­gen the­ma­ti­siert, die der Grau­zo­ne an­ge­hö­ren und sich ei­ner ein­deu­ti­gen Klas­si­fi­zie­rung ent­zie­hen. Das Le­xi­kon rich­tet sich an ein brei­tes Pu­bli­kum, dar­un­ter Forscher*innen, Entscheidungsträger*innen, Content-Moderator*innen, Leh­ren­de, Tech-Un­ter­neh­men und Influencer*innen. Es bie­tet ei­ne fun­dier­te Grund­la­ge, um an­ti­se­mi­ti­sche Äu­ße­run­gen bes­ser zu er­ken­nen und in strit­ti­gen Fäl­len – ge­ra­de an­ge­sichts der ge­gen­wär­tig hit­zi­gen De­bat­ten­kul­tur – um­sich­tig zu han­deln. Auf die­se Wei­se trägt das Le­xi­kon da­zu bei, über ver­fes­tig­te Mus­ter hin­aus­zu­füh­ren und ein bes­se­res Ver­ständ­nis in die­sem höchst sen­si­blen Be­reich zu för­dern. Ne­ben der An­ti­se­mi­tis­mus­for­schung bie­tet das Le­xi­kon ei­nen me­tho­di­schen Rah­men, der mit Blick auf die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mus­ter auch auf an­de­re Has­sideo­lo­gien wie Frau­en­feind­lich­keit, Ras­sis­mus oder an­ti­mus­li­mi­sche Dis­kri­mi­nie­rung über­tra­gen wer­den kann. | Pres­se­mit­tei­lung TU Ber­lin via ➔ In­for­ma­ti­ons­dienst Wissenschaft
 
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Böhm, Om­ri, 2020: Is­ra­el ei­ne Uto­pie. Ber­lin, Propyläen

Israel eine UtopieZwi­schen ei­nem jü­di­schen Staat und ei­ner li­be­ra­len De­mo­kra­tie be­steht ein ekla­tan­ter Wi­der­spruch, sagt der is­rae­li­sche Phi­lo­soph Om­ri Boehm. Denn Ju­de ist, wer „jü­di­schen Blu­tes“ ist. In ei­nem gro­ßen Es­say ent­wirft er die Vi­si­on ei­nes eth­nisch neu­tra­len Staa­tes, der sei­nen na­tio­na­lis­ti­schen Grün­dungs­my­thos über­win­det und so end­lich ei­ne Zu­kunft hat.

In den letz­ten zwei Jahr­zehn­ten hat sich Is­ra­el dra­ma­tisch ver­än­dert: Wäh­rend der re­li­giö­se Zio­nis­mus im­mer mehr Zu­spruch er­fährt, fehlt es der Lin­ken an über­zeu­gen­den Ideen und Kon­zep­ten. Die Zwei-Staa­ten-Lö­sung gilt weit­hin als ge­schei­tert. An­ge­sichts die­ses De­sas­ters plä­diert Om­ri Boehm da­für, Is­ra­els Staat­lich­keit neu zu den­ken: Nur die Gleich­be­rech­ti­gung al­ler Bür­ger kann den Kon­flikt zwi­schen Ju­den und Ara­bern be­en­den. Aus dem jü­di­schen Staat und sei­nen be­setz­ten Ge­bie­ten muss ei­ne fö­de­ra­le, bi­na­tio­na­le Re­pu­blik wer­den. Ei­ne sol­che Po­li­tik ist nicht an­ti­zio­nis­tisch, son­dern im Ge­gen­teil: Sie legt den Grund­stein für ei­nen mo­der­nen und li­be­ra­len Zionismus.
 
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Böh­me, Jörn, Ster­zing, Chris­ti­an, 2023: Klei­ne Ge­schich­te des is­rae­lisch-pa­läs­ti­nen­si­schen Kon­flikts. Frank­furt am Main, Wo­chen­schau Verlag

Kleine Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.Das Buch bie­tet ei­nen kur­zen, aber mul­ti­per­spek­ti­vi­schen Über­blick über die kom­ple­xe Kon­flikt­ge­schich­te. Auch wird dis­ku­tiert, wel­che Frie­dens­re­ge­lun­gen nach mehr als fünf­zig Jah­ren is­rae­li­scher Be­sat­zung pa­läs­ti­nen­si­scher Ge­bie­te noch denk­bar sind und men­schen- wie völ­ker­recht­li­chen Maß­stä­ben ge­nü­gen. Ist die in­ter­na­tio­nal ge­for­der­te, aber hef­tig um­strit­te­ne Zwei-Staa­ten-Re­ge­lung noch mach­bar? Die Spal­tung Pa­läs­ti­nas, ein Rechts­ruck in Is­ra­el und der völ­ker­rechts­wid­ri­ge Sied­lungs­bau so­wie Kri­sen und Krie­ge in ara­bi­schen Staa­ten rü­cken den Frie­den in im­mer wei­te­re Fer­ne. Die Kern­punk­te kon­tro­ver­ser De­bat­ten wer­den knapp ge­schil­dert: ei­ne ers­te Ori­en­tie­rung in ei­nem viel­schich­ti­gen Diskurs.

Ei­ne in die­sen Zei­ten aus­ge­spro­chen hilf­rei­che Hand­rei­chung für ei­ne po­li­ti­sche Bil­dung, die der üb­li­chen mo­ra­li­schen Ent­rüs­tung und lei­den­schaft­li­chen Par­tei­nah­me für ei­ne der bei­den Sei­ten des Kon­flikts durch sach­li­che Auf­klä­rung über des­sen Hin­ter­grün­de und Ent­ste­hungs­ge­schich­te be­geg­nen will. (Prof. Dr. Fritz Reh­eis, Fo­rum Politikunterricht)
 
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Hayoun, Jo­na­than, 2022: Ei­ne Ge­schich­te des An­ti­se­mi­tis­mus. ARTE-Dokumentation</

Eine Geschichte des AntisemitismusAn­ti­se­mi­tis­mus hat vie­le Ge­sich­ter – und er kommt vie­ler­orts zu­rück, ver­deckt oder in scham­lo­ser Of­fen­heit, in un­ter­schied­li­chen neu­en Aus­prä­gun­gen. Ei­ne vier­tei­li­ge Do­ku-Rei­he er­läu­tert die ge­sell­schaft­li­che, re­li­giö­se und po­li­ti­sche Ge­schich­te des An­ti­se­mi­tis­mus: vom An­ti­ju­da­is­mus der An­ti­ke bis zum An­ti­zio­nis­mus des 21. Jahrhunderts.

Au­tor und Re­gis­seur Jo­na­than Hayoun ist M.A. in Po­li­ti­scher Kom­mu­ni­ka­ti­on, jü­di­schen Wis­sen­schaf­ten und au­dio­vi­su­el­ler Pro­duk­ti­on. Er war Prä­si­dent der UEJF (Uni­on des Étu­di­ants Juifs de Fran­ce) und Re­gis­seur des AR­TE-Do­ku­men­tar­films „Ret­tet Ausch­witz!“ (2017).

 
➔ Quel­le: ARTE + ➔ AR­TE-Ma­ga­zin| Vi­de­os ak­tu­ell ver­füg­bar auf ARTE bis zum 01/​03/​2025



Holz, Klaus; Hau­ry, Tho­mas, 2021: An­ti­se­mi­tis­mus ge­gen Is­ra­el. Ham­burg, Ham­bur­ger Edition

Antisemitismus gegen Israel.Die­ses Buch ent­wi­ckelt ein prä­zi­ses und fun­dier­tes Ver­ständ­nis von is­rael­be­zo­ge­nem An­ti­se­mi­tis­mus und macht sei­ne Mus­ter sicht­bar. Die Kon­tro­ver­se um Äu­ße­run­gen des post­ko­lo­nia­len Theo­re­ti­kers Achil­le Mbem­be im Früh­jahr 2020 hat der Fra­ge nach is­rael­be­zo­ge­nem An­ti­se­mi­tis­mus viel Auf­merk­sam­keit ver­schafft. Sie ist nur ei­nes von vie­len Bei­spie­len. Doch was ist un­ter An­ti­se­mi­tis­mus ge­gen Is­ra­el zu verstehen?

Die Au­toren ge­hen die­ser Fra­ge sys­te­ma­tisch und in his­to­ri­scher Per­spek­ti­ve nach. Der ge­gen Is­ra­el for­mu­lier­te An­ti­se­mi­tis­mus ist kein Son­der­fall, er be­ruht auf den grund­le­gen­den Mus­tern des mo­der­nen An­ti­se­mi­tis­mus über­haupt. Sie re­kon­stru­ie­ren sei­ne un­ter­schied­li­chen Aus­prä­gun­gen und die da­mit ein­her­ge­hen­den Selbst­bil­der. Sie be­han­deln An­ti­se­mi­tis­mus von links, is­la­mis­ti­schen und post­na­zis­ti­schen An­ti­se­mi­tis­mus, an­ti­ras­sis­ti­sche Iden­ti­täts­po­li­tik, Chris­ten wi­der und für Is­ra­el und die neue Rech­te. Da­bei zei­gen sich viel­fäl­ti­ge Quer­ver­bin­dun­gen; au­ßer­dem wird deut­lich, wie sich An­ti­se­mi­tis­mus im All­ge­mei­nen und An­ti­se­mi­tis­men ge­gen Is­ra­el zu­ein­an­der verhalten.
 
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Schwarz-Frie­sel, Mo­ni­ka; Rein­harz, Je­hu­da, 2012: Die Spra­che der Ju­den­feind­schaft im 21. Jahr­hun­dert. Berlin/​Boston, Wal­ter de Gruyter

Sprache der JudenfeindschaftWie ar­ti­ku­liert sich im 21. Jahr­hun­dert ju­den­feind­li­ches Ge­dan­ken­gut? Und wann ist ei­ne Äu­ße­rung an­ti­se­mi­tisch? Mit die­sen Fra­gen be­schäf­ti­gen sich die Sprach- und Ko­gni­ti­ons­wis­sen­schaft­le­rin Mo­ni­ka Schwarz-Frie­sel und der His­to­ri­ker Je­hu­da Rein­harz an­hand ei­ner da­ten­rei­chen Un­ter­su­chung des ak­tu­el­len ju­den­feind­li­chen Sprach­ge­brauchs. Die de­tail­lier­te Ana­ly­se der di­ver­sen Ma­ni­fes­ta­ti­ons­for­men von di­rek­tem und in­di­rek­tem Ver­bal-An­ti­se­mi­tis­mus zeigt, wel­che geis­ti­gen Kon­zep­te und emo­tio­na­len Res­sen­ti­ments ju­deo­pho­ben Ein­stel­lun­gen zu­grun­de­lie­gen. Die­se äu­ßern sich in ur­alten Kli­schees und Ver­schwö­rungs­theo­rien eben­so wie in neu­en, is­rael­be­zo­ge­nen Stereotypen.

Die Stu­die zeigt, wie Ju­den als Ju­den ver­bal aus­ge­grenzt und be­lei­digt, be­lehrt, er­mahnt und be­droht wer­den, und dass ju­den­feind­li­che Äu­ße­run­gen von vie­len Men­schen ar­ti­ku­liert wer­den, als hät­te es den Ho­lo­caust und sei­ne in­ten­si­ve Auf­ar­bei­tung nie gegeben.
 
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Sza­ni­der, Na­than, 2022: Flucht­punk­te der Er­in­ne­rung. Über die Ge­gen­wart von Ho­lo­caust und Ko­lo­nia­lis­mus. Mün­chen, Hanser

Fluchtpunkte der ErinnerungWas un­ter­schei­det Ras­sis­mus und An­ti­se­mi­tis­mus? Na­tan Sz­na­ider über das Ver­hält­nis des Ho­lo­caust zu den Ver­bre­chen des Kolonialismus.

 

In­ter­na­tio­nal wird schon lan­ge über das Ver­hält­nis von Ko­lo­ni­al­ver­bre­chen und Ho­lo­caust dis­ku­tiert. Wer­den jü­di­sche Op­fer in der Er­in­ne­rung ge­gen­über den afri­ka­ni­schen Op­fern be­vor­zugt? Die De­bat­ten rund um das Hum­boldt Fo­rum zwin­gen nun auch Deutsch­land, sich der ko­lo­nia­len Ver­gan­gen­heit zu stel­len. Was un­ter­schei­det Ras­sis­mus von An­ti­se­mi­tis­mus? Han­nah Arendt und Ed­ward Said wa­ren nicht die Ein­zi­gen, die schon frü­her sol­che Fra­gen ge­stellt ha­ben. Bei ih­nen fin­det Na­tan Sz­na­ider Ideen und Ar­gu­men­te, um die heu­ti­ge Dis­kus­si­on vor­an­zu­brin­gen. Wird es am En­de mög­lich sein, der Op­fer des Ho­lo­caust und des Ko­lo­nia­lis­mus zu ge­den­ken, oh­ne Ge­schich­te zu relativieren?
 
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Ul­rich, Pe­ter ua. (Hrsg.), 2024: Was ist An­ti­se­mi­tis­mus? Be­grif­fe und De­fi­ni­tio­nen von Ju­den­feind­schaft. Göt­tin­gen, Wall­stein & Ber­lin, Bun­des­zen­tra­le für po­li­ti­sche Bildung

Was ist Antisemitismus?Grund­be­grif­fe, zen­tra­le Pro­blem­fel­der und pro­mi­nen­te Po­si­tio­nen der An­ti­se­mi­tis­mus­for­schung, wer­den knapp und ein­füh­rend erläutert.

»Was ist An­ti­se­mi­tis­mus?« bie­tet in knap­per Form ei­ne fun­dier­te Dar­stel­lung der grund­le­gen­den Be­grif­fe, Pro­ble­me und ei­ne Über­sicht der Autor:innen, die für die wis­sen­schaft­li­che und öf­fent­li­che Dis­kus­si­on über das Ver­ständ­nis von An­ti­se­mi­tis­mus im deutsch­spra­chi­gen Raum von Be­deu­tung sind. Die Herausgeber:innen ver­fol­gen da­bei zwei Haupt­an­lie­gen: Ers­tens soll die kom­ple­xe wis­sen­schaft­li­che Ar­beit von ver­schie­de­nen An­ti­se­mi­tis­mus-Kon­zep­ten, wie dem is­rael­be­zo­ge­nen oder dem »post­ko­lo­nia­len« An­ti­se­mi­tis­mus, ei­nem brei­te­ren Pu­bli­kum zu­gäng­lich ge­macht wer­den. Zwei­tens soll das Wis­sen über die ver­schie­de­nen Auf­fas­sun­gen von An­ti­se­mi­tis­mus aus Per­spek­ti­ven der Wis­sen­schafts- und Er­kennt­nis­theo­rie so­wie der An­ti­se­mi­tis­mus­for­schung sys­te­ma­ti­siert wer­den. Das Buch ist das Er­geb­nis ei­nes in­ten­si­ven Aus­tauschs im Rah­men des For­schungs­pro­jekts »An­ti­se­mi­tis­mus de­fi­nie­ren«, in des­sen Rah­men acht Per­so­nen mit ver­schie­de­nen wis­sen­schaft­li­chen und bio­gra­fi­schen Hin­ter­grün­den die Grund­li­ni­en un­ter­schied­li­cher An­ti­se­mi­tis­mus­be­grif­fe her­aus­ge­ar­bei­tet und die Schwie­rig­kei­ten bei der De­fi­ni­ti­on dis­ku­tiert ha­ben. Her­aus­ge­kom­men ist ein in­ter­dis­zi­pli­nä­rer Band, der auch vor dem Hin­ter­grund ak­tu­el­ler kon­tro­ver­ser De­bat­ten ei­ne zen­tra­le Hand­rei­chung bietet.
 
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ak­tua­li­siert 08.12.2024